Teamfoto GründerInnen Cytolytics

Startup-Interview Cytolytics: Machine Learning für den Kampf gegen Krebs

Der Einsatz Künstlicher Intelligenz und von Machine Learning fasst in großen Schritten Fuß in vielen datengetriebenen Geschäftsfeldern, etwa bei der Analyse medizinischer Daten. Für ambitionierte Startups aus dem Hochschulumfeld bieten sich hier zahlreiche innovative Einsatzgebiete, und viel Potenzial für erfolgreiche Gründungen. Wir haben uns mit Serina Pinar ausgetauscht, die mit 23 Jahren bereits Co-Gründerin und CSO des ausgezeichneten Teams bei Cytolytics ist. 

Fragen zum Startup und dem Cytolytics Gründer*innen-Team

Liebe Serina, ganz herzlichen Glückwunsch zum Gewinn beim Female Founders Cup! Bitte stellt euch kurz vor: Wer ist das Team, und was machen die einzelnen Mitglieder?
Cytolytics ist ein medtech Startup aus Tübingen, bestehend aus dem CEO Can, CSO Serina, CTO Christoph und CBDO Melissa. Darüber hinaus haben wir zwei Werkstudent*Innen, Max in der Softwareentwicklung und Sophie im Vertrieb und Marketing. Serina hat an der Eberhard Karls Universität Tübingen ihren Master of Education absolviert. Ihre Interessen liegen vor allem im Bereich Marketing und Female Leadership. Für Letzteres hat Sie die Instagram Plattform @femalefounderde ins Leben gerufen und stellt dort regelmäßig Gründerinnen vor.

Cytolytics Logo Startup Interview digitalhealthjobs.de

Was macht „Cytolytics“ und was ist der einzigartige Reiz des Startups?
Wir sind auf die automatisierte Analyse medizinischer Daten mittels Machine Learning spezialisiert. Cytolytics zeichnet sich vor allem durch das junge, dynamische Team und das tiefgreifende Wissen im Bereich Artificial Intelligence aus.

Wie ist die Idee entstanden? Welche Geschichte steht dahinter?
Das Startup ist die Ausgründung von Can Pinars Bachelorarbeit, die an der Universitätsklinik Tübingen entstanden ist.

Durch die Notwendigkeit einer intelligenten Lösung, Cans fundiertem Wissen im Bereich Machine Learning und seiner Leidenschaft im Leadership, wurde die Abschlussarbeit zum Startup etabliert.

Wie wichtig sind lokale/regionale Netzwerke oder Partnerschaften und inwieweit seid ihr in sie eingebettet?
Regionale Netzwerke sind eine unglaublich wertvolle Ressource für uns! Deshalb haben wir unseren Sitz auch im Coworking Space Neckar-Hub, im Herzen Tübingens.

Hier haben wir einen einzigartigen Austausch mit anderen Startups. Darüber hinaus sind wir im Startup Netzwerk des Cyber Valleys, Europas größtem Forschungskonsortium im Bereich der Künstlichen Intelligenz.

Was war die bisher größte Herausforderung und der größte Erfolg für das Startup?
Die größte Herausforderung war es, den Mut zu fassen und den ersten Schritt zur Gründung zu wagen. Dafür mussten wir alle einschneidende Entscheidungen treffen und auch Vollzeitjobs kündigen. Unser größter Erfolg war unter anderem, dass Experten des Uniklinikums Tübingen unsere Expertise für die Datenanalyse einer Covid-19 Studie angefragt haben.

Welche Meilensteine stehen in nächster Zukunft an?
Unser nächster große Meilenstein ist unser Markteintritt, der voraussichtlich in Q1 2021 ansteht.

Fragen zum Reiz des Themas „Digitale Gesundheit“

Welche Entwicklung im Bereich Digitale Gesundheit schätzt ihr als am bemerkenswertesten oder relevantesten ein?
Einer der relevantesten Punkte für uns ist es, dass Daten digitalisiert werden und sich somit ein Datenschatz bildet. Dieser Datenschatz ist die wichtigste Ressource, um weitere intelligente Systeme zu entwickeln, die der Medizin neue Perspektiven bieten.

Was ist eurer Meinung nach, die größte Herausforderung im Bereich „Digitale Gesundheit?“
Die wohl größte Herausforderung könnte das Schaffen von Akzeptanz sein. Die Branche muss Menschen mit Zweifeln und Ängsten abholen und für Transparenz sorgen, um somit die Bereitschaft, DiGas zu nutzen, zu erhöhen. Darüber hinaus sollte an einer Infrastruktur gearbeitet werden, die allen Menschen die Chance gibt, digitale Gesundheitslösungen/-assistenten zu nutzen.

Wie wird Digitale Gesundheit eurer Meinung nach das Leben und die Gesellschaft in 5‚ 10 und 25 Jahren verändern?
Unsere Hoffnung ist es, dass durch die Integration von Digitaler Gesundheit in den Alltag, die Früherkennung und Prävention vorangetrieben wird. Wir arbeiten bei Cytolytics aktiv an der Zukunft der Medizin, weshalb wir davon überzeugt sind, dass innerhalb der nächsten 10-15 Jahren die Mortalitätsrate an Krebs um bis zu 50% gesenkt werden kann. Einen entscheidenden Beitrag dazu leistet unsere aktuelle Forschungsarbeit, um den Immunstatus eines Menschen innerhalb weniger Minuten vollständig erfassen zu können.

Einsichten für Studierende, die sich für Digitale Gesundheit interessieren

Digital Health Startup Gründerinnen

Cytolytics-CSO Serina Pinar

Was würdet ihr Studierenden und Absolventen raten, die im Bereich des Digitalen Gesundheitswesens gründen möchten? Welche Herausforderungen seht ihr?
Zunächst einmal der Appell: lasst euch durch Herausforderungen nicht vom Vorhaben abbringen! Wichtig ist es, strategisch und informiert voranzugehen. Prozesse, wie beispielsweise die Zertifizierung oder das Reimbursement eures Produktes, sind zeitintensive Aufgaben, doch wenn man sich frühzeitig informiert und handelt, ist auch das zu schaffen. Ein basaler Schlüssel ist dabei, Erfolge, wie auch Misserfolge als Learning zu perspektivieren und daran zu wachsen.

Sucht ihr neue Mitarbeiter? Tester? Wie können die Leser*innen des Beitrags euch weiterhelfen?
Unsere Türen stehen jederzeit für Praktikant*Innen offen! Auch Startup-interessierte Menschen können gerne Einblick in unseren Arbeitsalltag bekommen.

Wir freuen uns auch über Institutionen, die sich freiwillig melden, um unsere Software zu testen.

Auch wenn das Team momentan vielleicht vollständig ist, welche drei Eigenschaften müsste ein idealer Kandidat mitbringen?
Der ideale Kandidat sollte vor allem wissbegierig sein. Wir verfolgen bei Cytolytics die Devise, dass alles erlernt werden kann, solange genügend Interesse und Leidenschaft dahintersteht. Darüber hinaus ist uns Teamspirit und Kreativität sehr wichtig, damit entstehen unserer Erfahrung nach die interessantesten Synergien!

Das Team sucht Praktikant*innen! Zur aktuellen Stellenausschreibung von Cytolytics geht es hier

Kontakt

Website: https://www.cytolytics.de
Social Media: Linkedin | Instagram

Bildmaterial: (c) Cytolytics
auf dem Beitragsbild von links nach rechts: Can Pinar, Serina Pinar, Christoph Zimmermann, Melissa Tremer

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